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Sonntag, 28. Juni 2015

Erfahrungen: Das Surface Pro 3 und 3 Anwendungen im Unterricht


In diesem Blogeintrag will ich einige Erfahrungen aus dem Unterricht mit dem Surface Pro 3 und die Vor- und Nachteile von 3 Anwendungen darlegen.
Ich unterrichte seit einem Semester mit dem Surface Pro 3 in der einfachsten Version (64 GB und i3-Prozessor) und bin nach wie vor sehr angetan von den Möglichkeiten. Im Wesentlichen dreht sich mein Unterricht um OneNote. Auf den ersten Blick könnte man kritisch bemerken: „Du schreibst ja jetzt nur anstatt auf der Tafel auf deinem Tablet!“. Grundsätzlich stimmt das auch, allerdings bieten sich hierdurch viele Möglichkeiten, weitere Anwendungen einzubinden und so die Materialsammlung so kompakt wie möglich zu halten. Das bringt natürlich viel Positives, aber auch Negatives mit sich, wie diese kleine Beleuchtung der drei Anwendungen OneNote, OfficeMix und Screencast zeigt.
  • Nutzen mit OneNote:
Ich nutze OneNote in der Art, dass ich für jede Klasse ein Notizbuch führe, das die SuS herunterladen und anschliessend eigene Notizen ergänzen können. Das Notizbuch liegt dabei in OneDrive und ich alleine habe Bearbeitungsrechte, herunterladen können es die SuS aber alle.
+: ist wie eine Tafel, der Anschrieb verschwindet aber nicht nach dem Wischen
+: schnelles spontanes Reagieren auf verschiedene Situationen (wie an Tafel) möglich
+: man schaut in Richtung der Klasse, spricht zur Klasse und nicht (wie es mir viel zu oft passiert ist) zur Tafel
+: schnelle Einbindung von Screenshots (Dank Stift-Kalibrierung) in OneNote: Hier kann man noch Notizen, Markierungen, etc. ergänzen
+: ermöglicht umfangreicheren Anschrieb als an der Tafel, da man vieles vorschreiben kann und nur noch die Teile, die man wirklich im Unterricht entwickeln will, im Unterricht ergänzen kann
+: SuS müssen nicht mitschreiben da das Notizbuch über eine Cloud geteilt wird, sie können also besser aufpassen und es spart viel Unterrichtszeit
+: Schüler können Notizbuch herunterladen und es im eigenen Sinne ergänzen
+: Notizen sind recyclebar: Man kann dieselbe Notiz auch für mehrere Klassen übernehmen
+: SuS haben die Notizen über die Semester hinweg und müssen nicht nach alten Heften und Aufzeichnungen suchen

-: Schrift auf dem Tablet muss trainiert werden, da sie sonst schnell unleserlich wird
-: man benötigt Geduld und Aufwand, bis die Installation fertig ist und es bei allen SuS funktioniert
-: idealerweise benötigt man eine Drahtlosverbindung um sich mit dem Tablet frei im Unterrichtszimmer bewegen zu können
-: es fordert viel Eigenverantwortung von SuS: sie müssen selbständig regelmäßig ihr eigenes Notizbuch auf den neuesten Stand bringen
-: Man ist auf einen Clouddienst angewiesen


  • Nutzen mit Office Mix

Durch diesen Blogeintrag wurde mir OfficeMix schmackhaft gemacht und ich habe diese Anwendung auch in den Unterricht mit dem Surface einbauen können. Dabei wurden Präsentationen sowohl ausserhalb des Unterrichts (als Hausaufgabe oder als Prüfungsvorbereitung) genutzt als auch im Unterricht mit Laptopklassen.
+: SuS können Präsentation sooft anschauen wie sie wollen, dient auch zur Wiederholung und Vorbereitung
+: ermöglicht Flipped Classroom Unterricht
+: Kann in der Lektion eingesetzt werden, wenn man längere Phasen benötigt, in denen man Einzelgespräche führen will oder ähnliches (evtl. an Kopfhörer denken)
+: Link zur Präsentation kann in OneNote eingebunden werden
+: kann man nur für SuS mit Link freigeben
+: einfügen von Quiz und Geogebra
+: SuS können Präsentationen auch auf dem Smartphone anschauen
-: Erklärung alleine reicht nicht, es benötigt Übungen
-: Schwer, mit Mathematik Quiz zu erstellen, da es keinen Formeleditor oder ähnliches gibt
-: Rauschen bei den Audioaufnahmen (vielleicht nur mein Problem?)
-: Auflegen des Handballens wie in OneNote geht nicht, wird sonst als Stift erkannt und macht unschöne und unfreiwillige Zeichnungen
  • Screencast
Als drittes und letztes will ich hier die Einbindung von Screencasts besprechen. Dafür verwende ich den Icecream ScreenRecorder. Ich habe hier mit dem Surface oft Beispielaufgaben in OneNote handschriftlich gerechnet und diese Videos dann über die Cloud geteilt. Dabei kann man auch super Geogebra einbinden, wenn es Beispielsweise um Schnittpunktbestimmung von Funktionen geht.
+: der Link zum Video in der Cloud kann auch in OneNote eingefügt werden
+: SuS können daheim noch einmal Beispielaufgaben anschauen
+: ähnliche Vorteile wie OfficeMix, nur nicht interaktiv mit Quiz
-: Aufwand sehr hoch, bis man ein Video erstellt hat, das man mit gutem Gewissen weitergeben kann
-: Qualität oft nicht so gut, da man sich mal Verspricht oder Verhaspelt (wie im Frontalunterricht an der Tafel auch)
-: Wie Frontalunterricht auch: die Erklärung sollte mit Übungen verbunden werden

Der grosse Vorteil, den das Surface in Verbindung mit den hier erwähnten Anwendungen bietet, sehe ich in der Kompaktheit und der Verfügbarkeit der Lerninhalte. Man kann in OneNote die Informationen bündeln und durch Videos und OfficeMix-Präsentationen, sowie weiteren Inhalten aus dem Internet oder auch PDF-Dateien (etc., etc.) ergänzen. So können SuS beim eigenständigen Üben daheim oder bei Vorbereitungen auf (Abschluss)Prüfungen jederzeit darauf zugreifen und auch die Inhalte des vorletzten Schuljahres auffrischen. Meine Erfahrung ist, dass sich der Unterricht dadurch nicht wesentlich verändert. Will man Frontalunterricht durchführen geht das ohne grosse Umstellungen, will man mehr Schülerzentrierten Unterricht ist das in einer Laptop/Tabletklasse ebenfalls möglich, da die SuS ja auch selbst Seiten des Notizbuches erstellen können.

Benedict Grupp, Gastblogger


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