Loading [MathJax]/extensions/TeX/AMSmath.js

Sonntag, 31. Mai 2015

Digitale Medien im Mathe-Unterricht: Themenheft von "mahtematik lehren"

In jedem Schulzimmer befinden sich – mindestens am Gymnasium – zig hochwertige Computer. Doch eingesetzt werden die Smartphones, Tablets und Co. eher wenig. Zu Unrecht, wie das Heft "mathematik lehren" in seiner jüngsten Ausgabe vom April 2015 findet. Denn der Einsatz von Multimedia, Internet und mobilen Geräten kann den Mathematik-Unterricht nicht nur auflockern, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Materie beitragen.


Zugegeben, Smartphones besitzen ein grosses Stör- und Ablenkungspotenzial. Und lässt man deren Gebrauch im Unterricht zu, verliert man die Kontrolle darüber, wofür sie tatsächlich eingesetzt werden. Dafür gewinnt man sehr viel Motivation auf Seiten der lernenden Schülerinnen und Schüler. Allein die Tatsache, dass sie im Unterricht ihr eigenes Gerät benützen dürfen, sorgt meist dafür, dass ihre Aufmerksamkeit und die Bereitschaft, sich auf ein Thema einzulassen, gross ist. Wenn es die Lehrperson dann auch noch gut anstellt, können auf diesem Boden wichtige Erkenntnisse und Lernfortschritte wachsen.

Konkrete Vorschläge und Unterrichtseinheiten

Sehr oft fehlt es einem jedoch an der Zeit, guten Unterricht unter Einbezug von digitalen Medien zu planen – und gelegentlich vielleicht auch an Ideen. In diesem Fall kann die neuste Ausgabe der Zeitschrift "mathematik lehren" weiterhelfen. Das Heft macht konkrete Vorschläge, wie digitalen Medien im Mathematik-Unterricht in Sek I und Sek II eingesetzt werden können. Dazu gibt es auch ein ganzes Heft mit Arbeitsblättern, die mit fertig vorbereiteten Aufgaben und Fragestellungen aufwarten. Letztere lassen sich auch herunterladen. Den Rest des Hefts gibt – welche Ironie – nur in Papierform.

Beispiel: Funktionen untersuchen

Beim Thema Funktionen sind viele Funktionen in den aktuellen Schulbüchern darauf ausgelegt, dass man sich eine Vorstellung darüber machen muss, wie der Graph einer Funktion aussehen könnte. Die Schülerinnen und Schüler für solche Aufgabentypen zu motivieren ist zunehmend schwierig. Die Funktion lässt sich nämlich einfach in einen CAS-Rechner oder in Geogebra eingeben und man kennt die Funktion in allen Details. Solche Aufgabentypen funktionieren deshalb eher nicht.
"mathematik lehren" schlägt dagegen vor, Aufgaben eher so zu stellen: "Wie viele Schnittpunkte können die Graphen der Exponentialfunktion und einer linearen Funktion maximal haben?" Eine so gestellte Aufgabe lässt sich ideal mit Geogebra oder CAS lösen. Die Lernenden müssen sich nämlich überlegen, wie man die verschiedenen linearen Funktionen darstellen kann. Sie müssen sich überlegen, wie man Schnittpunkte berechnet und wie man zu einer allgemeinen Aussage kommt. Dies geht alles weit darüber hinaus, sich nur ein Bild davon zu machen, wie der Graph aussieht.

Beispiel: Bring your own device

An verschiedenen konkreten Beispielen wird aufgezeigt, wie die schülereigenen Geräte eingesetzt werden können, um Mathematik zu betreiben. Dabei setzen die beiden Autoren hauptsächlich Geogebra ein. Sie exerzieren die Beispiele durch und erläutern dabei auch, wo die Probleme im realen Einsatz liegen können.
Ein wichtiger Schluss der beiden ist, dass die Dokumentation des Lernprozesses beim Einsatz von digitalen Medien eine wichtigere Rolle zukommt, als beim traditionellen Unterricht, wo der Lernprozess meist aus dem Aufschreiben der Theorie besteht.
Ihr Fazit: "Die beschriebenen Erkenntnisse aus der durchgeführten Unterrichtsreihe weisen alle in eine Richtung: Einfach beginnen! Gut geplanter Unterricht kann durch den richtig dosierten Einsatz digitaler Werkzeuge nicht schlechter werden."

Links:



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Posten Sie Ihre Kommentare bitte hier!