Mittwoch, 19. März 2014

Google Drive im Unterricht

In diesem Beitrag wird zuerst in die Grundlagen von Google Drive eingeführt, am Schluss werden Einsatzszenarien für Schule und Unterricht zusammengestellt.

1) Google Produkte

Google bietet neben den bekannten Suchfunktionen eine ganze Reihe weiterer Dienste an für Bereiche wie: Web, Mobil, Medien, Geo, spezialisierte Suche, Kommunikation und Zusammenarbeit, soziale Funktionen:

Übersicht zu Google Apps

















Diese Übersicht kann noch ergänzt werden mit: Medien, Google Books, Picasa, Google Earth, Panoramio, Google Scholar, Google Alerts, Google Cloud Print, Google Keep, Google Groups, Hangouts ...

2) Was ist Google Drive?


Google Drive ist ein  Verbund mehrerer Applikationen mit einem Cloud-Speicherservice: 
        • Cloud Storage Dienst: System für Online-Datensicherung (15 GB gratis, weitere 100 GB für $ 1.99 pro Monat)! 
        • Synchronisierung von Dateien zwischen verschiedenen Rechnern, zwischen verschiedenen Devices, zwischen verschiedenen Benutzern!
        • Software as a Service: Online-Office-Suite für Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentation, Formulare, Zeichnungen.
        • File Sharing für Kooperation: Freigabe von Dokumenten und gemeinsame Bearbeitung in Echtzeit!
        • Google Drive kann sogar als Webserver eingesetzt werden!
        • Zugriff über alle Devices, selbst ein Linux Client ist in Planung.

    Google Drive kann browserbasiert genutzt, aber auch lokal auf dem Computer installiert werden, sodass Offline-Arbeit möglich wird.

    Google Drive ist einer der mächtigsten Dienste für Schule und Unterricht. 2013 stand es auf Jane Harts Liste der Top 100 Tools for Learning hinter Twitter auf Rang 2! Als Dienst für Lehrkräfte, für Lernende, für Klassen, für Kommissionen und für die Schulleitung.

    Voraussetzung für die Arbeit mit Google Drive ist ein Google Account.


    3) Google Account, Einstellungen, Installation


    4) Grundfunktionen


    a) Ordner und Dokumente erstellen


    In Google Drive können über Erstellen verschiedene Objekte generiert werden: Ordner, Textdokumente, Präsentationen, Tabellen, Formulare, Zeichnungen. Google Help.





    Ein Google Dokument kann mit diesem Editor bearbeitet werden. Interessant für den Deutschunterricht ist die Kommentar-Funktion im Menü Einfügen für Online-Peer-Feedbacks.
    Editor Textverarbeitung


    Möchte man ein Google Dokument auf eine frühere Version zurücksetzen, kann man dies tun mit Datei - Überarbeitungsverlauf anzeigen. Google Help.



    Versionsgeschichte eines Dokuments:

    DATEI - Überarbeitungsverlauf anzeigen

    b) Objekte hochladen


    Google Drive ist auch eine Dateiablage, ein Cloud-Storage-Dienst. Es können verschiedenste Dateitypen hochgeladen, gespeichert und angezeigt werden, inklusive PDFs, Musik, Fotos und Videos. Bei Office Dokumenten kann man über die Upload-Einstellungen selbst entscheiden, ob das Dokument im Originalformat hochgeladen werden soll, z. B. als Worddokument. Dann kann es online zwar mit dem Google Drive Viewer angezeigt, nicht aber online bearbeitet werden. Nur wenn die Datei beim Hochladen in das Google Docs Format konvertiert wird, kann es später auch freigegeben und gemeinsam online bearbeitet werden! Google Help.

    Datei hochladen: 
    1. Klick auf den roten Upload Pfeil - Dateien 
    2. Datei auswählen
    3. Häkchen bei "konvertieren" und bei "bestätigen" setzen
    4. Hochladen

    Je nach Browser und Einstellungen können Dateien auch per Drag-and-Drop auf Google Drive gezogen werden. 

    Die Upload Einstellungen ruft man auf über das Zahnradsymbol. Setzt man das unterste Häkchen, wird dieses Fenster bei jedem Upload angezeigt und man kann von Fall zu Fall entscheiden, ob die Originaldateien hochgeladen oder ob sie beim Upload konvertiert werden in das Format, das auch online bearbeitet werden kann. Google Help.

    Upload Einstellungen einmal festlegen:
    1. Zahnhrad - Upload-Einstellungen
    2. Häkchen bei: Hochgeladene Dateien in Google Docs Format konvertieren
    3. Häkchen bei: Einstellungen vor jedem Upload bestätigen


    c) Dateien umwandeln


    • Möchte man aus PDFs oder Bildern den darin enthaltenen Text extrahieren, kann man dies tun, indem man beim Hochladen das mittlere Häkchen setzt bei "Text aus hochgeladenen PDF- oder Bilddateien konvertieren". Google Help.

    • Mit "Datei" - "Herunterladen als" - PDF funktioniert Google Drive auch als PDF-Generator. Vgl. dazu auch den früheren Post OCR-Tools.
    PDF-Text-Umwandlung mit Google Drive
    PDF hochladen. 

    Häkchen setzen bei Text aus PDF- und Bilddateien in Google-Dokumente konvertieren

    d) Dateien und Ordner freigeben


    In Google Drive kann man Dokumente, Bilder, PDFs teilen, ohne diese als E-Mail-Anhang verschicken zu müssen. Möchte man Dokumente gemeinsam bearbeiten, müssen diese im Google Dokument Format vorliegen! Google Help.


    • Kontrollkästchen neben der freizugebenden Datei oder dem freizugebenden Ordner aktivieren:
    • Klick das Symbol zum Teilen:
    • Sichtbarkeitsoption auswählen: "Öffentlich im Web", "Jeder, der über den Link verfügt" oder "Bestimmte Personen" (mit GMail Adresse).
    • In das Textfeld unter "Personen einladen" die GMail-Adressen der Personen eingeben, mit denen das Dokument geteilt werden soll. 
    • Zugriffsebene auswählen: "Darf lesen", "Darf kommentieren" oder "Darf bearbeiten".
    • Klick auf Freigeben & speichern.





    e) Dateien gemeinsam bearbeiten


    Mit Google Drive können Sie Dokumente im Google Docs Format freigeben und auch gemeinsam bearbeiten. Wenn eine andere Person dieselbe Datei öffnet, wird rechts oben im Browserfenster das Google+ Profilbild oder der Anfangsbuchstabe des Vornamens oder bei anonymen Benutzern ein Tiername eingeblendet. Dann kann man auf Chat klicken und es wird ein Chatfenster geöffnet, in dem man sich innerhalb der Gruppe über die Arbeit unterhalten kann. In Ergänzung dazu könnte man noch einen Google Hangout oder Helpout starten und so komfortabel von Home-Office zu Home-Office oder innerhalb der Lerngruppe, die sich auf eine Klausur vorbereitet, zusammenarbeiten! Man sieht dann live den Cursor der Mitarbeitenden bzw. Kolleginnen und Buchstabe für Buchstabe, was sie tun. Google Help.

    5) Google Drive im Unterricht


    a) Was spricht für Google Drive im Unterricht?

    • Medienkompetenz: Erfahrungen sammeln mit kollaborativen Arbeitsformen.
    • Stärkung der Zusammenarbeits- und Kommunikationsfähigkeit im Team.
    • Öffnung des Bildungsraums (zum.de): Weiterarbeit zu jeder Zeit, an jedem Ort, an jedem Device! 
    • Offener Unterricht und TransparenzJeder sieht, was der andere macht oder gemacht hat. 
    • Einblick in den Produktionsprozess, für Lehrer und Schüler!
    • Sparpotential für Schule und Eltern: Google Docs statt teurer Office-Pakete.
    • Weniger Probleme für Schulen mit einer gemischten Hardware-Infrastruktur.
    • Vorbereitung auf Studium und Beruf.

    b) Einsatzszenarien im Unterricht

    Deutschunterricht
    • Arbeitsteilige Gruppeninputs mit Google Präsentationen aufgleisen. Der Arbeitsstand ist immer aktuell, alle arbeiten, wo und wann sie können.
    • Analyse des Schreibprozesses: Mit der Funktion Überarbeitungsverlauf kann das Arbeitsvorgehen eines Schülers nachvollzogen werden. Vision: Mit geeigneten Datamining Algorithmen wird dies ein spannendes Feld für Learning Analytics im Bereich der automatisierten Aufsatzkorrektur!

    Alle Fächer
    • Neue Adresslisten: Als Klassenlehrer hat man mit einer Google Tabelle eine immer aktuelle Adressliste, mit allen Angaben, die man braucht (Verteiler, Links zu Schülerblogs, Benutzernamen der Twitter Accounts ...).
    • Bereitstellen von Dokumentvorlagenvorstrukturierten Dokumenten, Formularen.
    • Google Docs für die klassen- und fächerübergreifende Zusammenarbeit.
    • Projektskizze Lernkartei: Mit Google Drive eine Lernkartei für das Smartphone erstellen. (nmsvernetzung.at)

    Schule und Verwaltung
    • Sitzungsvorbereitung: Ideensammlung auf Google Docs als Vorbereitung von Kommissionssitzungen. Beiträge können mit der Kommentarfunktion bereits vordiskutiert werden.
    • Vernehmlassungen mit Google Docs, um Sitzungen zu kürzen oder ganz einzusparen. Pensenplanung: Statt einer Fachgruppensitzung tragen alle online ihre Klassenwünsche in einer Google Tabelle ein.  
    • Schnelle spontane Gruppenbildung bei grossen Veranstaltungen: Auf Google Docs werden die Gefässe bereitgestellt, in die man sich einschreiben kann, solange Platz vorhanden ist.
    • Google Drive kann sogar als Webserver eingerichtet werden.

    Spannend wäre Google Apps for education für die ganze Schule! Als Datenspeicher, Kommunikationszentrale und als Vernetzungsplattform!

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