Der Zugriff auf die Bilddaten eines Android-Systems ist sehr umständlich. Und ohne Root-Zugriff auf das Gerät erst recht. Hat man sein Gerät gerootet, gibt es ganz viele Anbieter von Apps und Programmen, die es erlauben, den Mobile-Bildschirm in Realtime am PC oder Mac anzeigen. Ohne Root-Zugriff gibt es ebenfalls einige Varianten. Die kranken aber alle daran, dass die Anzeige überhaupt nicht flüssig ist, und für die Vorführung einer App oder gar eines Videos nicht geeignet sind. Die Bilder sind zu ruckelig und gleichen eher einer schnellen Abfolge von Screenshots.
BBQScreen
Für einen Workshop über "Apps im Unterricht" machte ich mich auf die Suche nach einem Tool, mit dem ich meine Apps auf dem Smartphone den KursteilnehmerInnen zeigen konnte. Es hat mich einen ganzen Tag und sehr viel Nerven gekostet, die unzähligen Angebote zu testen. Ein ums andere Mal musste ich festzustellen, dass die Tools nicht brauchbar sind.
Am Ende habe ich aber doch eine Lösung gefunden, die mehr oder weniger funktioniert und tatsächlich meinen Mobile-Bildschirm flüssig am PC ausgibt. Sie heisst BBQScreen (http://screen.bbqdroid.org/).
Die Bedingung, dass BBQScreen auch ohne Root-Zugriff funktioniert, ist die Aktivierung des USB-Debugging-Modus'. (Wie man diesen einschaltet, ist unten beschrieben.)
Des weiteren muss auf dem Rechner (OSX oder Windows) der BBQScreen-Client installiert sein. Auf dem Android-Mobile muss die BBQScreen-App installiert sein, die 4 $ kostet.
Nach diese Prozedur ist das Android-Mobile bereit für die Nutzung von BBQScreen. Viel Erfolg!
Die Bedingung, dass BBQScreen auch ohne Root-Zugriff funktioniert, ist die Aktivierung des USB-Debugging-Modus'. (Wie man diesen einschaltet, ist unten beschrieben.)
Des weiteren muss auf dem Rechner (OSX oder Windows) der BBQScreen-Client installiert sein. Auf dem Android-Mobile muss die BBQScreen-App installiert sein, die 4 $ kostet.
Über das WLAN
Es gibt zwei Modi, wie BBQScreen (ohne Root) betrieben werden kann: über das WLAN oder über das USB-Tethering (Nutzung der Datenverbindung des Smartphones über das USB-Kabel.) In beiden Fällen muss das Mobile mittels USB mit dem Rechner verbunden werden. Damit wird das USB-Debugging auf dem Mobile aktiviert. Der PC erhält dadurch Zugriff auf die Bildschirm-Daten des Mobiles.
Um BBQScreen über das WLAN zu nutzen, müssen PC und Mobile im gleichen Netz registriert sein. Wird der Client sowie die App gestartet, erkennt der Client am PC, dass sich ein Gerät im Netz befindet, dessen Bildschirm angezeigt werden kann. Dieses wählt man aus und wählt "CONNECT". Sofort wird der Bildschirm des Mobiles angezeigt.
Über das WLAN werden im besten Fall Bildraten von 6 Frames per Second (fps) erreicht. Dies ermöglicht das Zeigen von einfachen Apps, Bildern oder sonstigen eher statischen Inhalten. Wenn das WLAN allerdings stark ausgelastet ist, gehen die Bildraten in den Keller oder der Client verliert die Verbindung komplett.
Über USB-Tethering
Im Fall von schlechten Bildraten schafft die Verbindung über das USB-Tethering Abhilfe. Auch dabei wird das Mobile über USB mit dem PC verbunden. In diesem Fall geschieht die Datenübertragung über USB (und nicht über WLAN). Dazu muss lediglich bei den Einstellungen das "USB-Tethering" eingeschaltet werden. (Dieses findet sich bei den meisten Android-Systemen unter Einstellungen -> Mehr... -> Mobiler Hotspot.)
Wenn USB-Tethering aktiviert ist, nutzt der PC die Datenverbindung des Mobile als Verbindung ins Internet. Startet man nun den BBQScreen-Client auf dem PC, erkennt er das Mobile nicht. Um die Verbindung herzustellen, muss man im Client die IP-Adresse des Mobiles von Hand eingeben. (Die IP-Adresse findet man entweder unter Einstellungen-> Über das Telefon->Status oder mittels einer App wie IP-Widget).
Der Aufwand lohnt sich! Ist das Mobile über USB-Tethering mit dem Client verbunden, wird der Mobile-Bildschirm sehr flüssig (10 bis 30 fps) am PC angezeigt. Damit lässt sich arbeiten.
USB-Debugging einschalten
Als erstes müssen die Entwickler-Optionen freigeschaltet werden. Falls in den Einstellungen die Entwickler-Optionen bereits sichtbar sind, braucht es nur den letzten Schritt.
- In den Einstellungen ganz zuunterst findet sich der Eintrag "Über das Telefon" (Bild "Schritt 1")
- Öffnet man diesen Eintrag, findet sich wiederum ganz zuunterst den Eintrag "Build-Nummer" (Bild "Schritt 2"). Dort tippt man sieben Mal drauf.
- Geht man danach eine Ebene zurück, erscheinen dort die Entwickler-Optionen. Öffnet man diese, lässt sich beim USB-Debugging ein Häckchen setzen (Bild "Schritt 3").
Schritt 1 |
Schritt 3 |
Schritt 2 |
Nach diese Prozedur ist das Android-Mobile bereit für die Nutzung von BBQScreen. Viel Erfolg!
Links:
- BBQScreen: http://screen.bbqdroid.org/
- BBQScreen-App: https://play.google.com/store/apps/details?id=org.bbqdroid.bbqscreen
- Getting Started Anleitung: http://screen.bbqdroid.org/getting-started.php#USB
- IP-Widget: https://play.google.com/store/apps/details?id=de.dieterthiess.ipwidget
Vielen Dank! Hat mir echt Zeit gespart...
AntwortenLöschenIch hab meine tablet bis jetzt immer Problemlos mit hdmi am beamer angeschlossen. Ok aber nicht jedes Tablet hat einen hdmi ausgang, da bringt BBQ schon was.
AntwortenLöschenWer allerdings den Bildschirm eines Android-Geräts am Beamter anzeigen ... bildschirmhdmi.blogspot.de
AntwortenLöschen